HiFi hat vergessen, worum es geht
Wofür noch stand HiFi einst? Für höchste Wiedergabetreue. Heute steht es für
geschickte Ablenkungsmanöver, die uns genau davon entfernen.
HiFi droht zu einem Geschäftsmodell zu werden,
das mehr auf Marketing-Mythen beruht, als auf
physikalischen Wahrheiten und unsere Natur.
Bevor Sie weiterlesen
Die Thesen auf joschaudio.de können schmerzhaft sein, weil sie tief verwurzelte Überzeugungen und persönliche Entscheidungen berühren. Dies ist nicht meine Absicht, und ich bedauere es aufrichtig, wenn Sie sich dadurch verletzt fühlen.
Mein einziges Anliegen ist es, ein physikalisches Verständnis zu verbreiten, das in der HiFi-Welt bislang systematisch ignoriert wird. Dieses Wissen deckt eine tiefe Diskrepanz auf: die Kluft zwischen dem, was für eine echt anmutende Musikwiedergabe physikalisch notwendig ist, und dem, was die Industrie uns tatsächlich anbietet.
1. Der HiFi-Modus-Schalter
Kein Hersteller kann echte Räume abbilden. Stattdessen verkaufen sie uns "Klangsignaturen"
als Feature und behaupten, Räumlichkeit sei unmöglich.
Doch unser Gehör kennt keinen HiFi-Modus –
es unterscheidet nur: natürlich oder künstlich.
2. Der Messmythos
Gemessen wird in Mono, im Labor. Doch unser Gehör ist seit 300.000 Jahren auf 3D-Analyse
von Laufzeit und Richtung programmiert. Aus dieser Pünktlichkeit errechnet unser Gehirn
Leben und Bewegung.
Sollen wir diesem Wunderwerk misstrauen –
und stattdessen einer leblosen Mono-Kurve glauben?
3. Marketing & Denkfaulheit
Das Fundament des HiFi-Marketings: Es baut auf unser Vertrauen und unsere Bequemlichkeit,
Physik nicht zu hinterfragen.
Anstatt Ursache und Wirkung zu verstehen, sollen wir Preise, Zahlen
und Linien als Qualitätsmerkmal auswendig lernen.
Eine ganze Industrie lebt davon.
4. Der Raum-Trugschluss
Echter Raum entsteht nicht im Lautsprecher, sondern aus präzisen Zeitbeziehungen
der Schallwellen. Wer glaubt, Raum sei ein käuflicher Effekt, verwechselt Ursache und Wirkung.
HiFi kann Raum nicht erzeugen, nur verlieren. Bewahren kann es ihn nur,
wenn auch die Zeit die Membranen unbeschadet erreicht.
5. Schallwellen – Das einzige Medium
Am Ende zählt nur eines: Luft in Bewegung. Wir hören keine Elektronen und keine Spannung,
sondern ausschließlich die Schwingung der Luft über die Zeit. Nur so wird Physik zu Wahrnehmung
und Technik zu einer lebendigen Erfahrung.
6. Fehlendes Selbstdenken
Damit wir unserer eigenen Wahrnehmung misstrauen wird uns ein Glauben an Autorität,
an Tests, an Foren und anderen Für-Sprechern eingetrichtert, egal, wo wir uns bewegen.
Unser ursprünglichstes und präzisestes Messinstrument – das eigene Gehör – soll man
nicht als Bewertungsmaßstab verwenden.
"Wir haben schon alles für dich durchdacht... schau ..."
7. Der gemeinsame Nenner
Das Muster ist immer dasselbe: Man glaubt lieber, als dass man verstehen will.
HiFi verliert die Zeit, weil es die Physik ignoriert - oder sie nicht zuende gedacht hat.
Oder weil deine Enttäuschung der Startschuss schon sein soll - für neue Geschäfte.
Menschen verlieren jedenfalls die Richtung, weil sie Profiteuren vertrauen.
Das lässt sich einfach vermeiden: durch den Mut, die eigene Wahrnehmung
als Fakt zu akzeptieren.
Wer selbst HiFi von Anfang an überdenk,
Ursachen und Auswirkungen schließlich begreift,
der braucht keine fremden Ratgeber.
Er ist längst der bessere.